Bortewitz
Das kleine Platzdorf Bortewitz liegt zwischen der Gemeinde Schmannewitz und Börln am Rande der Dahlener Heide. Das sorbische Wort für Bienenstock hat für den Ortsnamen hergehalten, was darauf schließen lässt, dass in Bortewitz einst eine ausgeprägte Bienenhaltung gewesen sein könnte. Lange Zeit prägte die Landwirtschaft den Ort, mitunter mahlten zwei Mühlen das Korn der Bauern. Handwerker gab es zeitweise auch in Borteweitz, aber immer nur solche, die mit dem bäuerlichen Leben verbunden waren wir Tischler, Schmiede oder Bäcker. Kriege und Epidemien hinterließen auch in Bortewitz ihre Spuren. Erst waren es die Hussiten, die 1430 dem Ort arg zusetzten und keinen Stein auf dem anderen ließen, dann kam die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, die zur Folge hatte, dass man zeitweise - so zum Beispiel zwischen 1643 - 1648 - den Ort vollkommen aufgab.
Mitten im Dorf am Teich findet der aufmerksame Reisende eine Kuriosität in Form eines Kirchturmes, der eigentlich keiner ist. Eine Kirche hat Bortewitz zu keiner Zeit besessen - die Bortewitzer mussten selbst nach der Reformation immer nach Börln zum Gottesdienst laufen. Die seit 1900 bestehende Ortsfeuerwehr benutzt heute den "Kirchturm" zum Trocknen der Schläuche. Eigentlich ist dies ein Uhrturm. Er wurde einst von einem Leipziger Pelzhändler und Jagdpächter errichtet.
Eine weitere Besonderheit stellt das Wasserversorgungssystem dar, von deren Art es in Sachsen nur noch drei gleichartige Anlagen gibt. Die 1924 gegründete Wasserleitungs-Baugesellschaft pumpte das Wasser mittels eines Saughebers über den Berg. Auch nach 1947, als man das Wasser aus einem zentralen Brunnen bezog, hat sich an diesem System nichts geändert. Bortewitz kam im März 1994 zur Stadt.
Karte
Gebäude, Institutionen, sonstige Einrichtungen
- Freiwillige Feuerwehr Bortewitz, Hauptstraße, 04774 Dahlen (Bortewitz)
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